Aus: Südkurier, Ausgabe 7. 04. 2003 von Roland Sprich
Verflixt viel Schadenfreude und Spaß
Theatergruppe des Trachtenvereins begeistert Publikum in ausverkaufter Stadthalle - Alle Rollen waren gut besetzt
Eine jahrelang erfolgreich verheimlichte, vermeintliche Jugendsünde, die plötzlich an die Öffentlichkeit zu kommen droht, darum ging es beim Theaterstück des Trachtenvereins am Samstag. "Das verflixte Klassentreffen" bescherte dem Publikum in der nahezu ausverkauften Stadthalle jede Menge Spaß und Schadenfreude. Dem Hauptakteur bedeutete das bevorstehende Klassentreffen jedoch nichts als Ärger. Dabei war er noch selber schuld. Denn Bauer Franz-Josef (Lothar Jäckle) liest am Frühstückstisch von einem Klassentreffen im Nachbarort vor. Und bringt seine Frau und einstige Klassenkameradin Armanda (Verena Haas) auf die Idee, selbiges auch zu organisieren. Damit beginnen die Probleme. Denn Franz-Josef glaubt, der Vater des unehelichen Kindes der Klassenkameradin Elisabeth zu sein. Immerhin zahlt er über seinen besten Freund August (Bernhard Borho) seit über 20 Jahren Alimente. Wenn also nun diese Elisabeth auf dem Klassentreffen auftauchen würde, käme alles ans Tageslicht. So folgt, was folgen muss. Mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln gelingt es Franz-Josef und seinem Freund August, die Einladung an Elisabeth abzufangen. Unterdessen freuen sich Armanda und Franziska, die Frau von August (Ursula Jäckle) darauf, den ehemaligen Klassenschwarm Johannes (Martin Schober) wiederzutreffen. Der ist nach Amerika ausgewandert und gab seine Zusage für das Klassentreffen. Doch bei dessen Eintreffen trifft Franz-Josef der Schlag. Denn die Ehefrau des Klassenschwarm ist - Elisabeth (Anja Arbeiter). Zu allem Überfluss bändelt sein eigener Sohn (Stefan Lauble) auch noch mit der Tochter von Elisabeth an. Diese Liaison muss unterbunden werden, da die beiden jungen Menschen ja eigentlich Geschwister sind. Bis sich aufklärt, wer denn nun wirklich der Vater des unehelichen Kindes ist und wofür Franz-Josef seinem besten Freund all die Jahre das Geld gegeben hat, vergehen drei Akte purer Unterhaltung.
Die Theaterspielgruppe ist ein eingespieltes Team und traf mit dem Stück ganz den Nerv des Publikums. Regisseur Franz Arbeiter, der mit dem "verflixten Klassentreffen" zum 16. und letzten Mal verantwortlich zeichnete, bewies bei der Besetzung der einzelnen Charaktere ein glückliches Händchen. Neben den Hauptfiguren waren auch die Nebendarsteller treffend besetzt. Mit Tanja Schlegel als wandelnde Tageszeitung ("Das muss ich gleich der Frieda erzählen") Erwin Beha als schlitzohriger Opa und Sandra Weisser als ausgeflippte, amerikanische und Kaugummi kauende Tochter mit trendiger Frisur gab es jede Menge zu lachen. Das Lachen verging dann schließlich nur einem. Dem Postboten Ferdinand (Fritz Lauble), der sich ständig ins Fäustchen lachte und sich über die ganze Sache erhaben glaubte und als wahrer Vater von Elisabeths unehelichem Kind entlarvt wurde.
Text: Roland Sprich, Bilder Trachtenverein
Weitere Bilder des "Verflixten Klassentreffens" finden Sie in der Bildergalerie
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Die Theatergruppe im Jahr 2003:
Die Personen und ihre Darsteller:
theater_2003.htm: Zuletzt geändert: 26-10-2009 Trachtenverein St. Georgen
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