Auszug aus dem Schwarzwälder Bote vom 18. 06. 2007:
Konfession spielt keine Rolle
St. Georgen. Ein stimmungsvoller Gottesdienst eröffnete beim Trachtenfest das Sonntagsprogramm im bereits sehr gut besuchten Festzelt.
Der katholische Pfarrer Paul Dieter Auer wies in seiner Predigt darauf hin, dass der Trachtenverein und die St. Georgsgemeinde quasi Jahrgangs- und Klassenkameraden seien, weil beide vor 100 Jahren gegründet wurden. Da St. Georgen früher überwiegend evangelisch gewesen sei, werde die Tracht ebenfalls als evangelisch bezeichnet. Getauft werde aber der Mensch und nicht die Kleidung. Beim Trachtenfest spiele die Konfession keine Rolle. Dies sei ganz im Sinne der Bibel, wenn die Menschen für einander da seien und gemeinsam feierten.
Pfarrer Dietmar Bader von der evangelischen Johannesgemeinde befasste sich mit dem Begriff Tradition. Jeder kenne das Lied "Der Mond ist aufgegangen". In unseren Breitengraden verbinde mit der Melodie jeder die Abendstimmung. In Afrika diene sie aber für ein Morgenlied. Jeder sei von seiner Tradition geprägt, auch wenn vor 100 Jahren noch alles ganz anders gewesen sei. Die Welt drehe sich immer weiter.
Die beiden Geistlichen warben dabei auch für das Gemeindefest im Ökumenischen Zentrum, das am Sonntag, 24. Juni, stattfindet. Es beginnt zur "katholischen Zeit" um 10 Uhr, nachdem der Gottesdienst auf dem Roßberg mit 9.30 Uhr einen "evangelischen Start" hatte, so Auer. Kuchenspenden dürften aber ökumenisch sein, meinte schmunzelnd sein Amtsbruder Bader.
Zwei Jugendliche des Trachtenvereins sprachen die Fürbitten. Die Glockenspielgruppe und die Stubenmusik des Trachtenvereins sowie Reiner Merckle an der Elektroorgel übernahmen den musikalischen Teil, für den es zum Abschluss viel Beifall gab.
Text: Schwarzwälder Bote; Bilder: Bernhard Borho