St. Georgen (boe) Der Trachtenverein setzt auf Tradition, auch in seinen Auftrittsritualen. Dazu gehören einmal jährlich ein Adventskonzert, das abwechselnd in Kirchen der Region auch außerhalb St. Georgens stattfindet. In diesem Jahr durften die Glockengruppe und die Stubenmusik des Trachtenvereins in der Wallfahrtskirche in Triberg die Besucher auf das Weihnachtsfest einstimmen. Und das taten die Trachtenträger mit viel Freude am Musizieren. Bot doch die Wallfahrtskirche mit ihrem barocken Innenleben den passenden Rahmen für die Klänge der Stubenmusik und der Glockengruppe.
Das Programm, das am Samstagabend rund 120 Besuchern geboten wurde, umfasste Melodien internationaler wie volkstümlicher Herkunft. Die Stubenmusik mit Hackbrett, Geige, Kontrabass, Akkordeon und Zither sorgte unter der Leitung von Beate Weißer für Besinnung. Durch kleine Erzählungen oder in Gedichten zwischendurch zog sich die dringend notwendige „Besinnung“ der Menschen nicht nur zur Weihnacht wie ein roter Faden. Bekannte Weisen erklangen im weiten Kirchenschiff, und so mancher Walzer, wie auch der Ungarische Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms erfreute die Besucher.
Besonders mächtig machten sich die Instrumente der Glockengruppe unter Leitung von Martina Kopp. Mit äußerster Handfertigkeit gelang es den Mitgliedern, Melodien zu zaubern, die zum Mitsummen anregten. Mächtig begann das Ensemble mit „Go tell it on the mountain“ und würdigte volksmusikalisch Länder wie Israel, Russland („Das einsame Glöckchen“) und intonierte es traditionelle Weihnachtschoräle („Macht hoch die Tür“). Darin mag nur die Orgel ein echter Konkurrent zum Glockenspiel der Trachtenmädchen mit ihren roten Rosenhüten sein. Viel Beifall gab es für die einzelnen Darbietungen. Den Schlusspunkt setzte der mit dem Publikum gesungene und gespielte Kanon „Dona nobis pacem“. Alles in allem waren es besinnliche, aber auch aufrüttelnde 90 Minuten, angefüllt mit Musik und vielen Gedanken. Man darf den beiden Musikgruppen des Trachtenvereins gratulieren: Sie machen auch „außerhalb“ St. Georgen Ehre.
Text: Frau Bölkenkamp, Südkurier; Bilder: Carina und Martin Grießhaber