Vor einem vollen Haus in der Uhrmacher-Ketterer-Halle präsentierten an die 100 Akteure aus Furtwangen, Schonach, Schönwald und St. Georgen ein abwechslungsreiches, buntes Programm. „Etwas Außergewöhnliches, Einmaliges“ versprach Joachim Klausmann den Gästen und einheimischen Besuchern des ersten gemeinsamen Brauchtums- und Heimatabends. Geradezu ideal ergänzten sich die einzelnen Programmpunkte wie der Trachtenverein St.Georgen, der Heimatverein Schönwald, die Trachten- und Volkstanzgruppe Furtwangen und die Trachtengruppe Schonach. ....
Mit einem gemeinsamen Volkstanz eröffneten die Trachtenträger aus den vier Ortschaften den Heimatabend und demonstrierten damit, dass es „gut zusammen geht“. Gewohnt souverän führte Joachim Klausmann durch das zweieinhalbstündige Programm und erläuterte den Gästen zu Beginn die Trachten der vier Vereine, die sich am auffälligsten im Kopfschmuck der Frauen unterscheiden. Kurz ging Klausmann auf die Vereinsgeschichte der Vereine ein, wobei St.Georgen auf die längste Historie zurück blicken kann.
Die Trachtenvolkstanzgruppe Furtwangen zeigte dann, begleitet von Andreas Reiner mit dem Akkordeon, eine Auswahl ihrer Volkstänze, darunter auch eine Eigenkreation nach Leon Jessels Operette Schwarzwaldmädel. Daraus bediente sich auch die Glockenspielgruppe St.Georgen, die die Gäste darüber hinaus mit Volksliedern bestens unterhielt.
Beim „Z'Liechtgang“ demonstrierten die Frauen verschiedene Handwerke und Techniken, wie die Schafwollverarbeitung, das Strohflechten, die Trachtenstickerei und die Herstellung der kunstvollen Schäppel. Joachim Klausmann verdeutlichte mit seinen Erklärungen die Bedeutung der einzelnen Fertigkeiten. Ebenso ausführlich zeigten Alfred Dold die Schindelmacherei und Ludwig Dieterle die Korbflechterei. Ausführlich widmete sich Klausmann der Uhrmacherei, die - um 1700 noch „sehr rustikal“ - sich stetig verfeinerte. „Das ist ein absolutes Novum“, freute er sich, als er die vier Uhrenträger der Vereine auf der Bühne begrüßte.
Viel Spaß hatte das Publikum mit der Trachtentanzgruppe St Georgen. Insbesondere beim „Siebensprung“, einem Volkstanz, der deutlich machte, wer in der Partnerschaft das Sagen hat, litten nicht nur die Volkstänzer unter den vernichtenden Blicken ihrer Partnerinnen. Beim Zimmermanns-Klatsch sorgten Alfred Dold und Günter Wisser dafür, dass die Späne bis weit ins Publikum flogen und noch bevor die Bühne wieder gekehrt war, hatten sich die Kinder aus dem Publikum ihr hölzernes Souvenir geschnappt. Als dann allerdings die Peitschen zur Amboss-Polka knallten, verließ das junge Publikum den Bühnenbereich.
Handgemachte Musik demonstrierte das Bauernorchester der Trachtengruppe Schonach auf ihren Arbeitsgeräten. Die Zugabe jedoch durften die Besucher des Heimatabends selber spielen. Zum Abschluss fanden sich nochmals alle Mitwirkenden auf der Bühne ein. „Bei der Zusammenarbeit“, unterstrich Joachim Klausmann, „macht das Moderieren Spaß“. Der Erfolg des Premieren-Heimatabends bestärke ihn darin, „dass wir uns bald zusammensetzen und uns über einen Termin unterhalten“. Der große Ferienland-Heimatabend soll auch künftig ein Jahres-Highlight der Brauchtumsvereine werden, waren sich alle Verantwortlichen einig. .
Text: Rita Bolkart, Südkurier; Bilder: Carina und Martin Grießhaber