Einen vergnüglichen Theaterabend bot die Theaterspielgruppe des Trachtenvereins St. Georgen am Samstag. Mit dem Stück "Mary, Müsli und Moneten" griffen die Darsteller das Thema Erbschleicherei auf und zeigten, dass, wer zuletzt lacht, am besten lacht.
Zum Inhalt: Die reiche Erbtante aus Amerika kündigt ihren Besuch bei ihrem Neffen Peter an. Der fürchtet um das stattliche Erbe, da er längst nicht mehr mit seiner Frau Inge verheiratet ist, diesen Umstand der Tante gegenüber aber bislang erfolgreich verschwiegen hat. Der Plan: um an das Erbe zu kommen, müssen er und seine Exfrau für eine Woche die heile Welt vorgaukeln. Peters neue Flamme, die ebenso kratzbürstige wie geldgierige Anna, hat einen perfiden Plan ausgeheckt, wer welche Rolle in dem Erbschleicherdrama spielen soll. Allerdings hat sie die Rechnung nicht mit dem verbeamteten Briefträger Franz gemacht, der nicht unwesentlich dazu betrug, dass der Tante rechtzeitig ein Licht aufgeht.
Mit viel Spielfreude gingen die Laienschauspieler ans Werk. Die Leiterin der Theatergruppe, Brigitte Weisser, bewies eine glückliche Hand bei der Besetzung der Rollen, die den Darstellern auf den Leib geschneidert schienen. Gleich zwei Darsteller gaben ihr Debüt beim Theaterabend. Wolfram Haas, der seinen Unmut gegenüber den Beamten grundsätzlich an seinem Freund, dem Briefträger Franz ausließ. Und Sebastian Weisser, der ebenfalls zum ersten Mal auf der Bühne stand.
Der brillierte als alternativer und esoterisch angehauchter Vegetarier Moritz, der mehr als einmal versuchte, mit Yogaübungen dem "negativen Gefühlsstau" der Erbschleicher zu entkommen. Als geldgierige Furie Anna legte Verena Haas beinahe schon unmenschliche Charakterzüge an den Tag. Als flippige Tochter mit kesser Lippe spielte Sandra Weisser die Freundin von Moritz und Tochter von Mutter Inge (Tanja Schlegel), die dem zweifelhaften Deal, mit Peter (Benjamin Haas) das glückliche Ehepaar zu spielen, nur widerwillig zustimmte. Zumal ein Teil des Plans war, ihren neuen Lebensgefährten Hans (Wolfram Haas) vorübergehend mundtot zu machen. Komplettiert wurde die Truppe durch Bernhard Borho als Briefträger und Ursel Jäckle als Erbtante Mary, die am Ende für die Überraschung sorgten.
In den Spielpausen und nach dem Ende der gelungenen Aufführung sorgte die Trachtenmusikkapelle aus Nußbach für die musikalische Umrahmung des Theaterabends.
Text: Roland Sprich, Bilder Martin Grießhaber